Das kleine, 116 Quadratmeter große Wohnhaus auf einem innerstädtischen Gartengrundstück sollte in kurzer Bauzeit, kostengünstig und mit ökologischen Baustoffen realisiert werden. Die vorgefertigten Wand- und Deckenelemente aus Holz waren in wenigen Tagen montiert. Die Außenwände erhielten eine außen kalkverputzte, speichernde Leichtlehmschale in dunkelrot. Die Farbgebung unterstützt die Speicherung solarer Strahlungsgewinne. Die Innendämmung aus Zellulosefaser sorgt im Winter für warme Wandoberflächen. Die mit schweren Lehmsteinen ausgefachten Innenwände ermöglichen sommerlichen Wärmeschutz und gute Schalldämmung. Flexible Nutzung, handliche Proportionen und Ausblicke ins Grüne durch spielerische Anordnung der Fenster charakterisieren das Haus J. Der Wohnbereich erweitert sich großzügig über einen hellen Luftraum bis unter das Dach. Schiebetüren erlauben räumliche und klimatische Abgrenzungen. Ein Holz-Grundofen temperiert das Haus Kohlendioxid-neutral, die Haustechnik beschränkt sich auf eine Brennwerttherme mit Fußbodenheizung und Solaranlage.
Juryurteil
Den Verfassern gelingt es, mit äußerst sparsamen gestalterischen Mittel ein Wohnhaus zu schaffen, dem man schon von außen ansieht, dass es sich darin gut wohnen lässt. Trotz der bescheidenen Abmessungen hat es im Innern eine freundliche Großzügigkeit, die den Bewohnern bei der Einrichtung keine Vorgaben macht. Der Bau zeigt, dass traditionelle Baustoffe wie Holz und Lehm auch heute noch ein großes Potenzial besitzen, das in Verbindung mit neuen bauphysikalischen Erkenntnissen ausgeschöpft werden kann.