© Christian Eblenkamp

Preisträger Architekturpreis Ostwestfalen – Lippe 2023

Grundschule Südstadt Oerlinghausen

Oerlinghausen

© Christian Eblenkamp

Grundschule Südstadt Oerlinghausen

Oerlinghausen
Projekt
Grundschule Südstadt Oerlinghausen
Architekt
habermann.decker.architekten PartGmbB, Lemgo
Bauherr
Stadt Oerlinghausen

© Christian Eblenkamp
© Christian Eblenkamp
© Christian Eblenkamp

 

Der Neubau der Grundschule mit dem Stadtteilzentrum der Südstadt in Oerlinghausen schafft in der heterogenen Umgebungsbebauung der 70er Jahre eine neue Adresse und einen Aufenthaltsort für die Nachbarschaft sowie einen Schulhof für die Grundschule. Der kubische Baukörper bildet als selbstbewusster Riegel eine Raumkante und gliedert das Gelände in zwei Bereiche. Mit der massiven Bauweise schafft er es, die Höhendifferenzen des Geländes für sich zu nutzen und zwei voneinander getrennte Adressen für die jeweiligen Haupteingänge der unterschiedlichen Nutzungen von Schule und Stadtteilzentrum zu schaffen.

Das schulische Raumprogramm wird kompakt organisiert, die geschickte Anordnung der beiden Nutzungen ermöglicht eine Synergie zwischen Stadtteilzentrum und Schule. Der strenge Baukörper mit nachhaltiger Fassadenausbildung aus leicht rosafarbenem Klinker wird durch leichte Vor- und Rücksprünge im Mauerwerk, welche die klaren Gliederungen des Grundrisses ablesbar machen, akzentuiert. Je nach Blickwinkel können so unterschiedliche Schattenspiele auf der Wand entstehen. Das Gebäude wird über eine helle und lichtdurchflutete Halle erschlossen. Die massiven Betonwände im Kontrast zu stark astigen Kiefernholzflächen für die Möbel und Türen prägen den warmen atmosphärischen Innenraum – die pure Materialität von Holz und Beton erzeugen einen besonderen Charakter mit Wiedererkennungswert und tragen ebenso den Nutzungsanforderungen des Schulalltags Rechnung. Die Klassenräume bestechen durch ihre großzügigen Fensterflächen und großartigen Ausblicke in die Umgebung.

Das pädagogische Konzept der Schule mit seinen Clustern und Differenzierungsräumen geht voll auf. Den Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz wurde durch die Ausstattung des Gebäudes mit einer Lüftungsanlage Rechnung getragen, deren gestalterische Integration auf dem Dach hätte trotz der farblichen Anpassung überzeugender gelingen können. Da sich die Platzgstaltung noch im Bau befindet, kann man hoffen, dass der Außenraum weitere Eingrünung erfährt, um die direkte Einbindung in das gewachsene Quartier als dessen neues Zentrum zu unterstreichen. Die neue Schule ist ein sehr gelungenes Beispiel für eine moderne, zeitgemäße Grundschule. Ihre Gestaltqualität ist in ihrer Einfachheit überzeugend- die Schule schafft einen hohen Identifikationswert für alle Nutzer und bildet einen markanten Baustein und Orientierungspunkt im Quartier.

Preisträger

Architekturpreis Ostwestfalen – Lippe 2023 – Auszeichnung