Votum der Jury:
Mit dem neuen Ensemble vis-à-vis der Marienkirche wurde eine der letzten Bombenlücken des Zweiten Weltkriegs geschlossen. Durch die klar geschnittenen Baukörper und Giebelfassaden wird der große Komplex in einen kleineren, der Umgebung angepassten Maßstab unterteilt. Indes werden nicht einzelne Hausindividuen vorgetäuscht, sondern es bleibt erkennbar, dass es sich um ein zusammengehöriges Ensemble handelt. Die Fassaden aus klassischem, hellem Ziegelmaterial zeigen, ohne historisierend zu wirken, ein durchaus modernes, elegantes Design. Dazu trägt auch das gläserne Erdgeschoss mit seinem aus Diagonalstreben bestehenden, unverkleideten Betontragwerk bei, das Einblicke in das Untergeschoss mit Ausgrabungen der Fundamente früherer Gebäude an diesem Platz gewährt. Gleichzeitig werden die Passanten animiert, das attraktive Café im Untergeschoss zu besuchen, wo man zwischen den siebenhundert Jahre alten Säulenbasen sitzen und die Geschichte der Stadt intensiv erleben kann. Das Ensemble ist ein wunderbares Beispiel für absolut moderne Architektur, die sich perfekt in einen historischen Kontext einfügt.