Themen

, , , , , , ,

Stellungnahme zum Verkehrsprojekt Flyover des BDA Münster-Münsterland

10. Mai 2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir nehmen Bezug auf die Veröffentlichungen der Planung zum Projekt „Flyover“ Aegidiitor. Als BDA Münster-Münsterland fühlen wir uns verantwortlich, zu einer positiven Entwicklung unser gebauten Umwelt beizutragen, bzw. auf drohende Fehlentwicklungen rechtzeitig hinzuweisen.

So sehr wir grundsätzlich eine entschlossene Umsetzung von innovativen öffentlichen Projekten befürworten, müssen wir jedoch im Fall der Planung einer Überbrückung des Aegidiitors vor weitreichenden negativen Auswirkungen auf diesen sensiblen Stadtraum warnen. Gerade unser Berufsstand hat doch in den vergangenen Jahrzehnten reichlich Erfahrung mit innerstädtischen Verkehrsbauwerken gesammelt, und daraus seine Lehren gezogen: Überbrückungen, ebenso wie Unterführungen, verursachen im städtischen Kontext in aller Regel lange Rampenanlagen, die erhebliche negative Auswirkungen auf das unmittelbare Umfeld mit sich bringen. Auch eine gute Planung, bzw. Umsetzung ändert an diesem grundsätzlichen Problem nichts.

Durch die Überbrückung des Aegidiitors befürchten wir die massive Beeinträchtigung der Qualität des historisch gewachsenen, einzigartigen Bereichs des städtischen Endes des Aasees! Hier, wo eine großzügige Weitläufigkeit und visuelle Überschaubarkeit für die Wahrnehmung des Zusammenspiels von denkmalgeschützter Bastion und Promenade, Aaseetreppen und Wiesenbereich mit den Kugeln, unabdingbar ist, würde eine Fahrradbrücke im Ergebnis eher trennend als verbindend wirken, und damit die ursprünglich sicher guten Absichten in ihr genaues Gegenteil verkehren.

Diesen städtebaulichen Nachteilen stehen, wie auch die öffentliche Diskussionsbeiträge der verschiedenen Verbände, aber auch der privaten Stellungnahmen in Form von Leserbriefen zeigen, kaum erkennbare Vorteile entgegen, die eine Investition in dieses Projekt rechtfertigen. Die Aussicht auf Fördergelder sollte hier den Blick nicht vernebeln. Vielmehr könnte die Diskussion um das Projekt den Fokus auf andere, die Verkehrswende wirklich unterstützende Maßnahmen lenken. In diesem Sinne appelliert der BDA Münster-Münsterland an die Verwaltung und die Politik, das Projekt „Flyover“ nicht weiter zu verfolgen, und die verkehrspolitischen Ziele mit geeigneteren Mitteln zu realisieren. Zu einer konstruktiven Diskussion hierzu stehen wir jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Behet, Meinhard Neuhaus, Markus Lampe, Oliver Silge
Vorstand BDA Münster-Münsterland

 

Partner