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A-Z Architekten: OTTO BARTNING

11. September 2019

Mi 23. Oktober 2019, 19 Uhr
OTTO BARTNING (1883–1959)
Architekt einer sozialen Moderne:
Neues Bauen vor und nach 1945
Dr. Sandra Wagner-Conzelmann
Ort: Erlöserkirche, Friedrichstraße 10, Münster
Veranstalter: BDA Münster-Münsterland
Eintritt frei

Ein zweiter Architekturabend der Reihe A-Z Architekten findet am 23. Oktober um 19 Uhr in der Erlöserkirche statt. Der Architekt Otto Bartning (1883-1959) hatte sie im Rahmen des Notkirchenprogramms 1949/50 entworfen. Sein Lebenswerk wird von Dr. Sonja Wagner-Conzelmann vorgestellt, die eine vielbeachte Bartning-Ausstellung jüngst kuratierte.Bartning studierte ab 1902 an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg, später an der heimischen Technischen Hochschule Karlsruhe Architektur. Reisen und Aufträge für erste Kirchenbauten drängten ihn, das Studium nicht abzuschließen, sondern sogleich 1905 ein Büro in Berlin zu gründen. Verschont vom Kriegsdienst beschäftigte er sich mit architekturtheoretischen Fragen und veröffentlichte 1919 seine programmatische Schrift „Vom neuen Kirchenbau“. Im Arbeitsrat für Kunst er-arbeite er ab 1918 ein neues Lehrkonzept für die Architekturausbildung, das die Bauhaus-Idee mit begründete. Während der Weimarer Republik zählte er zu den wichtigsten Vertretern des Neuen Bauens.
Nach 1945 entwickelte er für die evangelische Kirche ein Notkirchen-Programm, in dessen Rahmen auch die Erlöserkirche in Münster entstand. Ein Standard aus Holzbindern erlaubte es, vorhandene Trümmer als Baumaterial sowie noch existierende Fundamente der Vorgängerkirche wieder zu verwenden. Mit ihren Seitenschiffen wurde sie als „schönste der Notkirchen“ bezeichnet. Als Leiter des Planungsausschusses für die Berliner Interbau 1957 und als Präsident des BDA Bundes Deutscher Architekten (1950–59) nahm er maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der westdeutschen Nachkriegsarchitektur.

Foto: Hartwig Dülberg _ LWL-DLBW
Foto: Hartwig Dülberg _ LWL-DLBW

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