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A-Z Architekten: CARL BROCKER

10. Mai 2019

Mi 15. Mai 2019, 19 Uhr
Carl Brocker (1878-1959)
Zacken, Kronen – und erste Turmbauten:

Expressionismus in Münster

Vortrag von Stefan Rethfeld; anschließend Gespräch mit Familienmitgliedern
Ort: Mutterhaus der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu, Westfalenstraße 107, Münster-Hiltrup
Veranstalter: BDA Münster-Münsterland

Seine Großbauten in Münster liegen ähnlich verborgen, wie das Wissen um sein Werk. Umso mehr gilt es, den aus Duisburg stammenden Architekten Carl Brocker zu entdecken, entwarf er doch in den zwanziger Jahren wegweisende, ausdrucksstarke Projekte auch für Münster. Am kommenden Mittwoch (15. Mai) um 19 Uhr wird sein Leben und Werk daher umfassend vorgestellt – der BDA Münster-Münsterland lädt in seiner beliebten Vortragsreihe „A-Z Architekten in Münster“ diesmal in das Mutterhaus der Missionsschwestern nach Hiltrup ein. Denn auch dieses konnte Brocker in den Jahren 1925-1930 realisieren – und es ist heute noch – benachbart zum Herz-Jesu-Krankenhaus – erhalten.

Brocker studierte an den Technischen Hochschulen in Karlsruhe und Berlin. Im Anschluss wirkte er im preußischen Staatsdienst ab 1903 am Bau der Staatsbibliothek Unter den Linden mit. 1910 ließ er sich in Düsseldorf als selbstständiger Architekt nieder. Gemeinsam mit seinem Vater, dem Bauunternehmer Johann Brocker, errichtete er 1911-13 das „Mercatorhaus“ in Duisburg in moderner Eisenbeton-Bauweise. Der Bau des Collegiums Borromäum (1913-15) am Domplatz führte ihn schließlich nach Münster – und hin zu verstärkt kirchlichen Auftraggebern. Ab 1925 realisierte er moderne, neuzeitliche Krankenhäuser und große Pflegeanstalten in Westfalen und im Rheinland. In Münster schuf er das Turmgebäude der Raphaelsklinik (1928-30) als erstes Hochhaus der Stadt sowie 1925-30 das expressionistische Mutterhaus der Missionsschwestern in Hiltrup, in dem sein Werk auch vorgestellt wird.

In seinem Vortrag wird Stefan Rethfeld den Werdegang des Architekten Brocker darstellen und zusammen mit Gästen aus dem Familienkreis erörtern. Alle Architekturinteressierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei

Auch Bernhard Tönies (1906-1965), der bei Emil Fahrenkamp an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, brachte die neuen Raumvorstellungen nach Münster – ihm gelang in jungen Jahren der Bau erster kubischer Häuser in Münster, die auch heute noch erhalten sind: das Wohnhaus Cesarz (1932) in Hiltrup und das Wohn- und Atelierhaus Bröker (1932) an der Maximilianstraße. Beide Architekten werden mit ihrem Gesamtwerk erstmals am 3. April um 19 Uhr am Münster Modell (Alten Steinweg 47) vorgestellt.

Ein zweiter Architekturabend in der Reihe führt am 15. Mai um 19 Uhr zu den Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu nach Hiltrup. Ihr in den Jahren 1925-30 errichtetes Mutterhaus stellt ein beeindruckendes expressionistisches Bauwerk des Duisburger Architekten Carl Brocker (1878-1959) dar, dessen Leben und Werk in der dortigen Kapelle veranschaulicht wird. Brocker ist auch in Münsters Innenstadt kein Unbekannter. Auch für das Borromäum (1913-15) am Domplatz sowie das Turmgebäude der Raphaelsklinik (1928-30) als erstes Hochhaus der Stadt zeichnete er verantwortlich.

Für überwiegend private Auftraggeber baute dagegen Jobst Hans Muths (1906-1972) beginnend in den 1920/30er Jahren bis in die Zeit des Wiederaufbaus. An seinen Wohnhäusern für eine gehobene Gesellschaft lässt sich ablesen, wie Überlieferung und Moderne, Tradition und Innovation zusammengeführt werden können. Auch das gepflegte Gebäude des Zwei-Löwen-Clubs am Kanonengraben (1951) zählt zu seinen Bauten – ein idealer Ort daher für den dritten Architekturabend am Mittwoch 12. Juni um 19 Uhr.

Foto: Roland Borgmann
Foto: Roland Borgmann
Neuartiges Kloster: Mutterhaus der Missionsschwestern in Hiltrup, 1925-30 von Carl Brocker errichtet

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